Diese Nachricht dürfte in der Gleitschirmbranche einschlagen wie eine Bombe: Nova und Advance haben angekündigt, dass sie künftig bei der Entwicklung von Gleitschirmprodukten "kooperieren" wollen, ohne dabei die wirtschaftliche Eigenständigkeit der Marken aufzugeben. Es geht darum - wie es im Marketingsprech so schön heißt - "Synergien" zu nutzen.

Was und wer genau als Auslöser hinter diesem Schachzug steht, ob es tatsächlich eine Kooperation unter Gleichen, eine Zweckpartnerschaft oder vielleicht sogar eine heimliche Fusion mit verlängertem Kommunikationsanlauf darstellt - derlei gibt es jetzt viele Fragen.

Vielleicht ist es der erste Vorbote eines Trends, der schon seit einigen Jahren erwartet wird: Eine Konsolidierung der Branche, an dessen Ende nur noch wenige große Marken (oder Entwicklungshäuser mit mehreren Marken) als Voll-Sortiment-Anbieter mit schlagkräftigen Entwicklungs- und Marketingabteilungen stehen, mit ein paar Randerscheinungen für Nischenprodukte.

Betrachtet man einmal ganz subjektiv die Lage, so macht "Advanova" derzeit durchaus Sinn: Advance "schwächelt" etwas bei der Schirmentwicklung und kann hier gut von Novas Knowhow in der Computersimulation zur Einsparung von teuren Prototypen und Entwicklungszeit profitieren. Nova wiederum dürfte zupass kommen, bei Bedarf auf die gut trainierten und derzeit vielleicht etwas unterbeschäftigten Nähkapazitäten in Advances Produktionsstätte in Vietnam zurückgreifen zu können. Außerdem besitzt Advance viel Erfahrung im Gurtzeugbau, die Nova zum "Vollsortimenter" noch fehlt.